Nanotechnologische Ansätze werden im IAP in verschiedenster Weise genutzt, um Leistungsfähigkeit, Ressourceneffizienz und Anwendungsspektrum sowohl von synthetischen als auch von Biopolymer-Materialien zu steigern bzw. auszuweiten. Intrinsisch nanostrukturierte Polymere, Blends und Nanokomposite sind neue Materialklassen im Kunststoffsektor, die nicht nur große Fortschritte in der Materialanpassung und -optimierung ermöglichen, sondern auch neue Eigenschaften generieren. So führen polymere Nano-materialien nicht nur zu hochverstärkten oder halogenfrei flammgeschützten Bauteilen und Geweben, sondern bilden auch die Grundlage für adaptive und Formgedächtnis-Materialien oder wesentliche Baugruppen in der Display-Technologie, Sensorik oder optischen Messtechnik.
Polymere Nano- und Mikropartikel einheitlicher Form und Größe eröffnen den Zugang zu hochgeordneten pseudokristallinen Materialien sowie maßgeschneiderten Oberflächen-strukturen und -eigenschaften. Nanoporöse Polymere sind Grundlage sowohl für Isolatoren als auch für Trennmembranen und Hohlfasern mit optimiertem Stoffaustausch bzw. -transport; sie erlauben ebenfalls die effektive Abtrennung von Nanopartikeln.
Biologisches Material - wie Gewebe, Blutkörperchen oder Zellwände - liefert zahlreiche Vorbilder für polymere Nanosysteme und deren Einsatz in den Lebenswissenschaften. Nach biologischen Bauprinzipien konzipiert eignen sich polymere Nanomaterialien z.B. als Kleinstreaktoren, Diagnostika, Sensorschichten oder Transportmittel für (medizinische) Wirkstoffe. Durch nanoskalige Polymerbeschichtungen und nanostrukturierte Oberflächen lassen sich auch die Wechselwirkungen mit biologischem Material und Organismen einstellen und kontrollieren.
Seit Januar 2018 verstärkt die Arbeitsgruppe des Zentrums für Angewandte Nanotechnologie CAN in Hamburg die Kompetenzen des IAPs insbesondere im Bereich der Synthese, Oberflächenmodifizierung und Analytik nanoskaliger anorganischer Partikel für Anwendungen in der Optoelektronik, Elektrokatalyse, Life Sciences und Kosmetik.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Andre Laschewsky